Bands | 2002
SOG. Sons of Gastarbeita und Frank Baier lernten sich bei den Dreharbeiten zu dem TV-Film “Mai im Revier” im Mai 1996 kennen. Auf dem Rudolstadt-Festival 2002 hatten sie ihren 1. gemeinsamen großen Live-Auftritt vor ca. 10.000 Menschen mit ihrem .Kohlenpott-Rap. “Der Alte und die Rapper” frozzelten die Musik-Päpste Backstage. Seit dem folgten mehrere Konzerte und gemeinsame Projekt u.a. das “100 Jahre-Falken”-Musical 2004. Im März 2003 entstand mit einem Text von Frank Baier der “März-Rap 1920” im Studio.
“Der letzte Mohikaner”
Es gibt kaum einen Menschen, dem ich begegnet bin, der so wie Frank seit Jahrzehnten unterwegs und überall da ist, wo es brennt. Um einfach Mut zu machen mit seinen Songs. Aber auch um mit seinen Liedern auf die Problematik, die wir hier im Ruhrgebiet haben, hinzuweisen. Frank Baier ist für mich ein Mensch, der für Authentizität und Kontinuität steht. Ein Liedermacher der alten Schule zwischen Tradition und Moderne, dem es gelingt, kreativ und couragiert gegen die Mißstände zu rebellieren.
Frank Baier gehört zu den Ruhrpottlern, die – einer langen Tradition verpflichtet – ihre Stimme erheben, und laut das sagen, was ihnen nicht passt. Um immer wieder andere Menschen zu ermutigen und zu motivieren, auch kreativen Widerstand zu leisten. Und seien wir mal ehrlich: Wann hatten wir schon mal einen Liedermacher, der sowohl inhaltlich als auch musikalisch in der Lage war, die verschiedensten Einflüsse von Hip Hop, Folk, Skiffle und politischem Lied so elegant und glaubwürdig zu verbinden, dass man ihm auch die Rolle des “Rappenden Liedermachers” so ohne weiteres abnimmt!?!
Und wer von Euch bereits das Vergnügen hatte, “Mr. Ruhrgebiet” ‘live’ zu erleben, weiss, wovon ich spreche.
Alle anderen müssen wohl oder übel auf die nächsten Konzerte warten.
Hey, Alter, keep your fire burning ! ( Gandhi Chahine, S.O.G. Sons of Gastarbeita)
Geschichten der Menschen zwischen Hochöfen und Hütte, Aldi und Praktiker, Emscher und Köttelbecke, knüpfen an eine alte Tradition von Streik und Arbeitskämpfen an, definieren das Wort “Solidarität” neu, um es nicht als Schimpfwort verkommen zu lassen – und wichtig : “..dat muß auch auch wat Späßken bringen !” Und das hört man und fühlt es bei den Songs.