Mit der Zeitmaschine durch mehr als
100 Jahre Arbeiterlied im Ruhrgebiet

Kohlengräberland

Eine Reise in acht Stationen: von Heinrich Kämpchen und den Streiks im Deutschen Kaiserreich über Grubenunglücke und Freikorpssoldaten in den 1920er Jahren und dem Faschismus, dem Wiederaufbau nach 1945, dem Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und gute und bezahlbare Wohnungen bis zu den Liedern der Arbeitsmigranten

#Kohlengräberland

Irgendwann werden wir es uns eingestehen müssen: Das, was wir unseren Kindern verschwiegen haben, war entscheidender, als das, was wir ihnen erzählen oder vermitteln wollten. Schon immer haben wir den Kindern Entscheidendes vorenthalten – egal ob zu Hause, in der Familie oder in den Schulbüchern. Wir haben ihnen unsere Vergangenheit, … .

1. Im Ruhrkohlengebiet (1904)

1904. Im Ruhrkohlengebiet Wieder in einer Zechenkolonie. Ein herzzerreißendes Gespräch zwischen Tochter und Vater, der mit finsterem Gesicht stumm in der Küche sitzt und brütet. Er ist gerade von der Zeche entlassen worden und weiß genau, was ihn erwartet! … und die Tochter fragt: „Wie, die Grube feiert? Auf wie … .

2. Auf der Schwarzen Liste (1889-1911)

Auf der Schwarzen Liste 1889 Kohlengräberland Der Lohntag 1911 Am Anfang ist in den Liedern noch viel geklagt und gejammert worden – doch bereits um die Jahrhundertwende wurden die Arbeiter immer klarer und eher fordernder. Da war Kampf angesagt. In dem Lied Weckruf (1904) schreibt der Bergarbeiterdichter Heinrich Kämpchen (1847-1912): … .

3. Der Kaiser hat in Sack gehaun (1919)

Der Kaiser hat in Sack gehau’n     1919 Es braust ein Ruf wie Donnerhall Im Ruhrgebiet da liegt ein Städtchen 1920 Muhs Lied Wir stehen mitten in dem Hinterhof-Karree eines fünfstöckigen Mietskasernen-Blocks im Duisburger Norden. Wäsche hängt zum Trocknen aus. An einer Teppichstange hängt ein Schaukelseil und ein Junge baumelt … .

4. Der Ruhrkumpel spricht

Zeche Minister Stein Der Ruhrkumpel spricht 1925 14% Dividende 1930 Unsere Zeitmaschine ist zehn Jahre nach vorne gefahren, das Jahres-Display zeigt: 1930. Von weitem sehen wir die drei, vier Musiker am Straßenrand auf uns zukommen. Sie humpeln am Bordstein lang, einen Fuß unten auf der Straße und einen oben auf … .

5. Mein Mann war Bergmann

Mein Mann war Bergmann 1976 Opa Weber 1974 Lied der Bergarbeiter 1967 Rheinpreußen ruft Alarm 1979 1967 Zechensterben im Ruhrgebiet Unsere Zeitmaschine steht in einer Zechenkolonie in Oberhausen-Sterkrade. Wir können durch das Fenster in die Wohnküche sehen: Mehrere Frauen sitzen um den Tisch herum, die sehr ernst und angeregt reden, … .

6. Bruckhausen Walzer (1978-79)

Bruckhausen Walzer 1978 Ausländerfragen Ballade von der Auferstehung – Streikweihnacht Mit 35 Stunden geht’s voran Januar 1979 Wo sind wir denn hier gelandet? Wir lassen erst mal eine riesige Qualmwolke wegziehen, um überhaupt sehen zu können, wo wir sind. Riechen kann man es schon, jetzt bloß nicht sprechen oder gar … .

7. Söhne der Gastarbeita

7. Söhne der Gastarbeita Himmel an der Emscher Söhne der Gastarbeiter Über unsern Kohlenpott 1982/87 1996 2002 Sommer 1982:   … mitten zwischen den Marktständen. Ein Stimmengewirr, eine Schreierei und ein Kauderwelsch von verschiedenen Sprachen. Sind wir jetzt in Ankara oder Beirut gelandet? Samstag Morgen, Markt in Duisburg-Hochfeld- ein internationales Ereig­nis … .

8. Finale – März Rap 1920

März 2003 Rap 1920 Unsere Zeitmaschine ist gerade wieder zu Hause gelandet … Ort: Duisburg, ehemalige Bergarbeiter-Kolonie Rheinpreußen-Siedlung, Zechen­haus (erbaut. 1903) Zeit: März 2003. Mitten in unserer Studioarbeit beginnt der Irak-Krieg. Wir arbeiten gerade an unserem CD-Projekt März 1920. Wir, die Gruppe Grenzgänger und ich. Wir sind Liedermacher, Musiker und Texter, die … .

Heinrich Kämpchen

Heinrich Wilhelm Kämpchen geboren am 23. Mai 1847 in Altendorf an der Ruhr, gestorben am 6. März 1912 in Linden, heute ein Stadtteil von Bochum. Bergmann und Arbeiterdichter.